Letzter Tag mit Chaos und Scherben.

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  Jule Wolterink   Sun, 01 Jun 2025 17:43:15

Der Abreisetag startete wie gewohnt Chaotisch. Sätze wie "Da liegt noch ein Handtuch.", "Was machen wir jetzt mit den Pfandflaschen?" oder auch "Wem gehört diese Socke?" hörte man auf den Fluren.

Und dann schnell zur Runde.

U12 - 5. Runde: Bereits vor Rundenbeginn stand fest, dass Bemerode Landesmeister wird. Haben sie uns also geschont? Naja, ich glaube eher nicht. Nach 2 Stunden Spielzeit waren immer noch alle am Spielen. Mannschaftsführerin Jule hätte nicht stolzer sein können: Endlich haben mal alle vernünftig nachgedacht und die lange Bedenkzeit genutzt, während die anderen beiden Kämpfe in der U12 schon beendet waren, saßen unsere Jungs immer noch konzentriert an ihren Brettern.

Als erstes Fertig war schlussendlich Joshua: Er hatte leider in der Eröffnung einen Bauern eingestellt und das zog sich durch bis ins Springerendspiel. Jetzt mögen böse Zungen behaupten: "Springerendspiele gehen genauso aus, wie die gleichen Bauerendspiele." Aber Joshuas Gegner griff lieber mit seinem Springer Bauern an, wodurch diese dann gezwungen sind zu ziehen. Joshua fand einen Bauerndurchbruch und holte sich die Dame zurück. Somit holte Joshua am Ende an Brett zwei nach Startschwierigkeiten in Runde 1 4/5 Punkten und macht mehr als 100 DWZ Punkte plus. Glückwunsch!

Ilias folgte kurz darauf. In einer sehr spannenden Partie mit heterogenen Rochaden opferte er einen Läufer um einen Freibauern bis auf die zweite Reihe vorzuschieben. Leider konnte der Gegner alles verteidigen, wodurch er dann gezwungen war alles ab zu tauschen. Naja und es kam wie es kommen musste, der Läufer hat auch noch die richtige Farbe und kontrollierte das Umwandlungsfeld von dem letzten weißen Bauern.

Also 1-1.

Das Trainerteam war noch in die Analyse mit Ilias vertieft, als Charlotte runterkam: "Fiete steht sehr gut und Lars hat einen Läufer mehr!"

Das wäre ja die Sensation: Als einzige Mannschaft dem Turniersieger Mannschaftspunkte abzunehmen.

Was Charlotte vergessen hatte zu erwähnen, war, dass Fiete scheinbar grundlos einen Läufer gegen zwei Bauern getauscht hatte. Aber Fiete stellte eine Falle und gewann eine Qualität, jetzt sah es gar nicht mehr so schlecht aus. Er schob seine verbundenen Freibauern am Königsflügel nach vorne und es wurde für den Gegner immer bedrohlicher. Schlussendlich musste Fiete sein Können doch nicht mehr zeigen, da der Gegner im 40. Zug auf Zeit verlor.

Also würde ein Remis reichen, das sollte mit Läufer mehr doch machbar sein? Ein kleiner Zwischenzug übersehen und plötzlich wurde aus dem Turmendspiel mit Läufer mehr ein Bauernendspiel mit Bauern weniger.

Endstand also 2-2. Etwas Schade, dass wir dadurch das Treppchen verpassten. Von den Brettpunkten her hatten wir Gleichstand mit dem dritt platzierten HSK Lister Turm.

U14 - 5. Runde: Wie bereits gesagt, ging es hier auch gegen Bemerode. Charlotte gewann ihre Partie recht schnell. Die Analyse der vorherigen Partien zahlte sich aus: Sie orientierte sich an der Bauernkette, hatte keine Angst auch die Bauern vorm eigenen König voran zu setzen und der Königsangriff war nicht auf zu halten.

Jonathan H. gewann zur Abwechslung mal einen Bauern in der Eröffnung. Da der Gegner aber gut verteidigte, reichte es im Schwerfigurenendspiel nur zu einem Remis.

Kira spielt ein spannendes Turmendspiel. Beide hatten Bauern nahe der gegnerischen Grundreihe. Sie versuchte den Turm mit einem Trick zu geben, ihr Bauer wäre durch. Leider hat der Gegner das Opfer nicht angenommen. Die Partie endete Remis.

Moritz gewann früh die gegnerischen Bauern am Königsflügel und dann eine Qualität. Im Endspiel musste er ein paar Mal aufpassen. Schlussendlich führte er seine Figuren aber zum Sieg und damit auch die Mannschaft.

Nach doppelten Schweizergambit am ersten Tag (dem Team war wohl nicht klar, dass es kein Schweizer System Turnier ist) wurden also alle Mannschaftskämpfe gewonnen, was uns auf den dritten Platz setzte.

Das Trainerteam ist sehr zufrieden mit dem Turnier. Die Kinder haben viel dazu gelernt. Das in der Analyse Besprochene wurde angewendet und die mehrfachen Hinweise, langsamer zu spielen und mehr nach zu denken, wurden befolgt.

Im Abreise Chaos zerbrach leider der Pokal der U14 und einige Tränchen sind geflossen. Kurz darauf wurde aber schon gescherzt, dass wir ja ein Bild bei der Siegerehrung gemacht haben (siehe oben), das reiche ja.