2. Turniertag: Lars mit Marathonpartie

---

  Jule Wolterink   Sat, 31 May 2025 23:44:45

Gut gestärkt vom Frühstück ging es in Aurich an die Bretter.

U12 - 3. Runde: Joschua sperrte die gegnerischen Figuren gekonnt ein. Nachdem er g4 mit Figurengewinn 10 Züge lang verzögert, spielte er den Bauern doch noch. Und natürlich hatte er die Voraussicht, die das Trainerteam nicht hatte. Denn jetzt führte es zum Schachmatt. 

Dass Analysieren tatsächlich etwas bringt, bemerkte Ilias diese Runde, denn er nutzte bereits im 4. Zug eine Ungenauigkeit des Gegners aus und gewann an Aktivität. Er startete einen Königsangriff, dem selbst das Manöver des gegnerischen Königs (Kh1, Kg1, Kf1, Ke2, Kd2, Kc1, Kd2, Ke3, Ke4, Kf3, Kg3) nicht entwischen konnte.

Fiete konzentrierte sich gut und ließ nichts anbrennen. Er sammelte erst eine Qualität vom Gegner ein, dann einen Läufer und dann sogar die ganze Dame; Schachmatt folgte in Kürze.

Lars spielte mit den schwarzen Steinen richtig einen auf: Er gewann bereits früh an Aktivität und wickelte in ein sehr gutes Schwerfigurenendspiel ab, sein f-Bauer schaffte es schnell auf die 3. Reihe. Er bot ganze drei mal Remis an, doch der fast 400 Punkte stärkere Speller lehnte ab; in einer -6 Stellung echt dreist, wenn ihr mich fragt! Doch nach 4 Stunden Spielzeit litt seine Konzentration und mit einem unscheinbaren Zwischenschach sprung die Computer Bewertung auf 0,0. Oh, Mann! Und ein paar Züge später nochmal das falsche Schach gewählt und plätzlich zeigte der Computer +5. Endstand also: 3-1

U14 - 3. Runde: Charlotte bekamm die allseitsbeliebte Alapin-Variant gegen den besten Auricher dieser Spielgemeinschaft weltweit aufs Brett und stand selbstredend direkt besser. Die weißen Figuren bewegten sich Leichtfüßig über die 64 Felder. Doch dann das böse erwachen: Ein gegnerisches Ross durchbrach die Mauer und bedrohte Dame und Turm gleichzeitg. Ein Skandal, auf den die baldige Aufgabe folgte.

Jonathan H. verlor bereits in der Eröffnung einen Bauern (mal wieder, Ups). Doch als er es schaffte seinen Turm auf h4 einzusperren (weiße Bauern: h3,g4 eigene Bauern:g5, h6) konnte Trainer Jonathan B. nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Doch Jonathan H. sah das ganze Schachbrett und opferte seinen Läufer, um den Turm wieder zu befreien und der Gegner stellte vor Schreck seine Dame ein. Na, das lief besser als gedacht.

Warum sperren unsere Jugendtalente so gerne ihre Figuren ein? Auch Kira verbannte einen Läufer in die hinterste Ecke. Aber nicht so schlimm. In Lehrte gilt ja sowieso: Springer größer Läufer. Für einen erfolgreichen Königsangriff braucht man die ja gar nicht.

Moritz meint, er brauche seinen Läufer auch nicht, der Gegner wollte ihn aber nicht haben. Moritz entscheidet sich seinen Läufer nach zwei Zügen doch zu retten und lieber die Stärke vom Läuferpaar einzusetzen. 

Erster Mannschaftssieg: 3-1

Noch schnell ein Team Bild (siehe oben) gemacht und auf zur nächsten Runde.

U12 - 4. Runde:  Ilias stand vor dem Problem: Wie geht nochmal die lange Rochade? Stellt sich herraus der König steht am ende nicht auf b1. Gegner reklamiert gechtmäßig auf ungültigen Zug. OK, nicht so schlimm kann passieren. Doch der Schiedsrichter drückte sich nicht eindeutig aus und Ilias verstand, er dürfe nicht mehr Rochieren, müsse aber den König wegen "Berührt-Geführt" trotzdem setzen. Die Partie war danach gelaufen. 

Lars war so erschöpft von heute morgen, dass er zwei Züger der Vorbereitung vertauschte und prompt war ein Qualität weg. 

Zwischenstand gegen den Turnierfavoriten vom SC Aurich: 0-2

Doch dann hat Joshua mit Figur weniger gezaubert: Er schaffte es mit einem Zug nicht nur den Läufer zurück zu bekommen, sondern auch die Türme zu tauschen, wodurch er gegen den 200 Punkte stärkeren Marten ein gewonnenes Bauernendspiel auf dem Brett hatte, welches er gekonnt behandelte.

Also hing alles an Fiete: Nach einer langen ausgeglichenen Partie endete es dann leider Remis.

U14 - 4. Runde: In dieser Runde saßen vier Jungs aus Hagen an den anderen Brettenden. Charlotte verwandelte die Sizilianische Verteidigung ihres Gegners in einen guten Franzosen für sich. Der Gegner rochierte in ihren Angriff hinen und musste schon bald eine Qualität aufgeben. Aber dann wurde ihr Läufer zu mutig und hatte plötzlich keine Felder mehr. Der Gegner bat Remis, Charlotte nahm an.

Mit der bereits erwähnten Alapin-Variante instalierte Kira schon in Zug 12 Freibauern auf e6. Ja, so hat der Gegner wahrscheinlich auch geguckt. Und wahrscheinlich nochmal als weitere 12 Züge später daraus mit b4 gefolgt von c5, ein verbundener gedeckter Freibauer wurde. Easy!

Unsere Jungs hatten an den schwarz Brettern die Ehre Bertramisch zu wiederlegen. Und es hätte besser nicht laufen können, Jonathan H. gewann einen Bauern nach dem anderen und Moritz hatte bald eine Qualität mehr. Jonathan H. zeigte Technik die begeistert, die Mehrbauern nahm er mit ins Turmendspiel und irgendwann sah es der Gegner dann auch ein. Moritz zeigte seine Klasse indem er die Qualle zurückgab, um in ein einfach gewonnenes Turmendspiel abzuwickeln. Siegesbewusst übersah er leider ein kleines Schach, wodurch der Gegner ungünstig in ein Bauernendspiel abwickeln konnte: mit einem Freibauern auf der a-Linie, maximal entfernt von Moritz König auf der h-Linie. Dennoch ein weiterer Mannschaftssieg 2,5-1,5.

Nach diesem erfolgreichen Turniertag stehen wir in der U12 auf Platz 3 mit guten Chancen auf Platz 2 und damit auf die Qualifikation zur Norddeutschen Vereinsmeisterschaft. In der U14 stehen wir auf Platz 4, aber da die Tabelle so nah aneinander ist, wäre Platz 2 und damit die Qualifikation mit ein Quentchen Glück auch noch drin. Morgen geht es dann mit beiden Mannschaften gegen Bemerode.

Heute abend war dann als Freizeitprogram noch Tandem. Das Team Listige Lehrter landete sogar auf Platz 3.

Liebe Grüße aus Aurich.