SK Lehrte  


Verbandsligasaison 2019/20 beendet


  Tobias Brockmeyer   Tue, 06 Oct 2020 21:30:50

Vorgestern wurde der neunte Spieltag der Landes- und Verbandsligen in Niedersachsen nachgeholt. Mehrere unserer Spieler mussten sich kurzfristig in Quarantäne begeben, wordurch unser Aufgebot stark dezimiert wurde. Mit zwei unterbesetzten Mannschaften zogen wir gegen Weiß-Blau Eilenriede und Uetze-Hänigsen in die Schlacht.

Zu siebt verteidigte die dritte Mannschaft ihre Festung im Haus der Vereine gegen die Hannoveraner Angreifer. Bei einem Duell auf Augenhöhe, das der Mannschaftskampf zu werden versprach, wiesen Marvin und Nils jeweils ein besseres Eröffnungsverständnis als ihre Gegner nach. Marvins Gegner spielte so passiv, dass auch Nullzüge nicht viel schlechter als seine Behandlung der Eröffnung waren. Es entstand die nachfolgende Stellung, in der Marvin mit f5! die Stellung öffnete. Sein Gegner reagierte mit ...g5, was die Stellung am Königsflügel zwar einigermaßen geschlossen hält, aber der mit Sde4 beginnende Angriff von Marvin war sogar trotz Zeitnot absolut überzeugend. Die Partie war ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man zu passives Spiel bestraft.

Ich kannte mich in einem Stellungstypen, den ich schon häufiger auf dem Brett hatte, ganz gut aus und startete ein positionelles Manöver, das mein Gegner etwas zu übereifrig zu verhindern versuchte. Hätte ich keine Tomaten auf den Augen gehabt, dann hätte er dabei seinen halben Damenflügel eingestellt. Mit Blick auf die restlichen laufenden Partien (dazu kommen wir gleich) und das 2:0 durch Nils ließ ich die Partie dann in einer Stellungswiederholung enden.

Zum einen hatte ich einen angenehmen Sitzplatz, von dem aus ich die Partie von Gia Bao gut beobachten konnte. Sein Gegner Roland Kleinschroth hatte eine Figur unkorrekterweise für drei Bauern und einen optisch besorgniserregenden Angriff geopfert. Aber eben auch nur optisch, denn in der folgenden Stellung, die sich einige Züge später ergab und in der Schwarz bereits besser steht, setzte unser Spitzenspieler seinen magischen Zauberhammer ...Dxg2! ein. Die Pointe, nach Kxg2 mit ...Sd4 die Dame zurückgewinnen, bescherte ihm ein gewonnenes Endspiel, das er sicher nach Hause brachte.

Über Jonathans Partie verliere ich lieber mal nicht mehr Worte als über Philips Partie in Hagen und sage nur, dass er nach Eröffnungs-Desaster irgendwie noch ein Remis herausquetschen konnte. In verlorenen Stellungen zurückzukommen, ist ja auch eine Qualität. Jonas kam in ein etwas passives Turmendspiel, aber es war scheinbar nicht passiv genug als dass sein Gegner daraus Kapital hätte schlagen können. Bei einem 4½:2½-Zwischenstand kämpfte noch Björn und landete ebenfalls in einem Endspiel, aber mit Mehrqualität. Die folgende Stellung entstand nach dem unvorsichtigen schwarzen Zug ...g5. Wie Björn nun forciert gewann (es gewinnen allerdings sehr viele Züge), darf der Leser schön selbst herausfinden.

Anschließend hatten wir zu siebt 5½ Brettpunkte zusammen und landeten damit verdient (!) über unserer zweiten Mannschaft, die in Uetze nur ein 4:4 erzielte.

Zur Verteidigung der zweiten Mannschaft sollte man anführen, dass sie auch nur zu fünft antreten konnte. Insofern ist das Unentschieden schon ein sehr gutes Ergebnis, denn es gewannen Thore, Philip, Michael und Jonas. Nur Jan, der aus der dritten Mannschaft extra die Zweite infiltriert hatte, um sicherzustellen, dass wir die Saison weiter vorn beenden, verlor wie abgesprochen (diesen Teil habe ich mir natürlich nur ausgedacht, insbesondere weil wir auch bei einem 5:3 weiter vorn gelandet wären).

Jetzt sind wir gespannt, wie die Bezirks- und Kreisligen im nächsten Frühjahr weitergehen. Ob sich SKL 6 oder SKL 8 (oder sogar beide) wohl als Aufsteiger durchsetzen können?


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