Tobias Brockmeyer Mon, 09 Mar 2020 01:07:08
Wir schreiben den 8. März 2020. Im vergangenen Februar, der nach unserer Zeitrechnung ja nur 28 Tage hatte (wer nicht weiß, wieso, findet die Antwort hier) soll (natürlich nur unseriösen Gerüchten nach) eine gewisse Jugendmannschaft mit 0:6 verloren haben.
Wie dem auch sei: Unsere Mannschaft hat zwar, seitdem sie in der Jugendbundesliga spielt, schon das eine oder andere Spiel gewonnen, aber ein 6:0 war meines Wissens noch nicht dabei. Generell kennt sich unsere Mannschaft mit jeglichen Formen von 6:0-Ergebnissen wirklich gar nicht aus. Ich kann mich jedenfalls an keins erinnern.
Entsprechend großartig war die 6:0-Klatsche, mit der wir Aurich heute nach Hause geschickt haben. Es spielten und gewannen Nico, Thore, Philip, Jonas, Leon und ich. Wie immer geht es jetzt durch die Highlights der Partien.
Leon sicherte sich in der Eröffnung das Läuferpaar, brachte seine Geschütze mithilfe eines Turmschwenks in Position und bombardierte den gegnerischen König aus seinem Leben. 1-0.
Es folgte Thore, dessen Gegner nach der Eröffnung vermutlich Atemnot hatte, zumindest hatte das seine Stellung. Dann ließ Thore ihn zurückkommen, gabelte später aber eine Qualität auf, wonach der Gegner direkt aufgab. 2-0.
Über die Eröffnung bei Jonas möchte ich lieber wenige Worte verlieren, die endete nämlich desaströs mit einem funktionierenden und auch relativ einfachen Opfer von Jonas' Gegner (zu sehen auf dem folgenden Diagramm). Später entstand durch ...bxa3 ein Freibauer, dem der Gegner ganz im Sinne eines kooperativen Spiels beim Umwandeln half. Wie ich deswegen annehme im gegenseitigen Einvernehmen endete die Partie mit einem Sieg für Jonas. 3-0.
Vom Alptraum-Slawen geht es zu einem Traum-Sizilianer. Nach 37 Zügen hat Philip die folgende Stellung, bei der einem als Schwarzspieler doch sehr warm ums Herz wird, auf das Brett gezaubert. Ich hätte die Stellung mit Weiß vermutlich schon nicht mehr ertragen, aber Philips Gegner wollte ihm wahrscheinlich die Möglichkeit geben, zu zeigen, wie man solche Stellungen am besten gewinnt. Offensichtlich hat Schwarz hier alle Zeit der Welt, es muss also nur ein Gewinnplan her. Diesen und seine Ausführung findet man vorbildlich vorgetragen, indem man das Ende der Partie nachspielt. 4-0.
Das untere der beiden Diagramme gehört zu meiner Partie und ist eigentlich auch bereits ein sehr schöner Anblick. Der weiße Freibauer macht der schwarzen Stellung sehr zu schaffen und hier gewinnen bereits viele Dinge. Am schönsten wäre vermutlich 29.e5! gewesen. Nach ...fxe5 folgt Db3 und nach ...Dc4 gewinnt De3 den e5-Bauern und infiltriert anschließend die schwarze Stellung. Ich entschied mich für direktes Db3 nebst De3 und nur wenige Züge später gastierten ein paar meiner Schwerfiguren beim schwarzen König. 5-0.
Es folgt eine Matt-in-drei-Aufgabe. Am Zug ist Weiß.
Die Aufgabe stand in der Partie Kittelberger – Stelmaszyk auf dem Brett und hätte, wenn Weiß das Matt gesehen hätte, dafür gesorgt, dass wir nur 5:1 gewonnen hätten. Die Partiefortsetzung, nämlich Lg4+, scheiterte an Te5+ und wenige Züge später gewann Nico. Die ganze Partie erinnerte an eine Achterbahnfahrt und wir alle waren froh, als wir aussteigen konnten.
Alle Partien zum Nachspielen gibt es bei unserer Live-Übertragung. Der nächste Kampf steht unter dem alt-ehrwürdigen Motto "Nicht verzagen, Hagen schlagen" und soll natürlich auch mit 6:0 gewonnen werden. Das wäre zumindest ein klares Zeichen an den Kollegen vom Liga-Orakel, der uns mit 0.2% Abstiegswahrscheinlichkeit führt. Ich empfehle, bei Lehrte die Abstiegswahrscheinlichkeit stets zugunsten der Aufstiegswahrscheinlichkeit auf null zu reduzieren. Das haben wir in den letzten Jahren mit anderen Mannschaften ja schon öfter gerechtfertigt.
U10 Kinderschachteam | Freitags, 17–18 Uhr |
Jugend-Spielbetrieb (10 bis 18 Jahre) | Freitags, 17–19 Uhr |
Erwachsenen-Spielbetrieb | Freitags, ab 20 Uhr |
Schachtreff | Dienstags, 19–22 Uhr |
Jeweils im Haus der Vereine, Marktstraße 23