Arndt Thu, 12 Sep 2019 21:36:13
Nach der ersten überstandenen Nacht in der Jugendherberge Magdeburg konnten wir endlich mit der ersten Runde der Norddeutschen Meisterschaften U12 beginnen. Als achter der Setzliste sollten wir in der ersten Runde den Schachklub Bremen-West vorgesetzt bekommen. Keine leichte Aufgabe, aber wie wir hofften eine, die wir lösen können. Die Runde startete gleich mit etwas Glück für uns, Arveds Gegner übersah bei seinem Figurenopfer, dass der Bauer auch noch durch den Läufer gedeckt wurde. So war die Dame ein leichter Fang für Arved und die erste Runde für ihn nach zehn Minuten beendet. Für Karl, Jannik und Marvin sollte da die Partie erst wirklich beginnen. Karl konnte sich bereits früh durch ein taktisches Versäumnis seines Gegners einige Möglichkeiten Springergabeln zu landen herausspielen. Irgendwann wurden die Drohungen zu groß und Karl gewann mehrere Bauern und einen Springer. Ein Vorteil, den er nicht mehr aus der Hand gab. Jannik dagegen spielte die Glücksfee ein wenig in die Hände. In einer in etwa ausgeglichenen Stellung des frühen Mittelspiels stellte sein Gegner einfach einen Bauern ein. Ab da konnte er seinen Vorteil im Zentrum langsam ausbauen um schließlich mittels einer kleinen Taktik die Dame zu gewinnen. Die längste Partie des Tages (der gesamten Altersklasse) musste Marvin bestreiten. Bei gegenseitigem Königsangriff (vor Marvins König war nur ein gegnerischer Bauer übrig geblieben) fand Marvin eine taktische Ressource, die ihm für den Tausch der Dame gegen zwei Türme andauernden Druck auf der gegnerischen Grundreihe ermöglichte. Diesem hielt der Gegner irgendwann nicht mehr stand und unser Einstand ins Turnier konnte mit 4-0 gefeiert werden.
Nach dem Mittagessen sollte direkt die zweite Runde für die Kids beginnen (ich habe die Chance für einen Blick auf das Hundertwasserhaus und einen Kaffee genutzt, wer schafft heutzutage auch noch zwei Runden am Tag). Mit dem Schachzentrum Bemerode wartete noch einmal ein deutlich stärkerer Gegner auf uns als in der ersten Runde. Trotzdem setzten wir uns voller Vorfreude an die Bretter. Leider zu unrecht, aber der Reihe nach. Der erste, den das Unglück traf, war wiedermal Arved. Bereits wenige Züge nach Beginn der Eröffnung geriet er in Schwierigkeiten. Eigentlich sah seine Stellung wirklich vielversprechend aus, nur leider opferte er ohne Grund einen Bauern (und ließ dabei zu, wie sich ein gegnerisches Pony in seiner Stellung breitmachen konnte ‚Iah‘) („Ich wollte Mattsetzen!“). Schließlich verschmähte er aber den Bauerngewinn, weil dabei die Damen getauscht würden („Ich wollte Mattsetzen.“). Diesen zweiten Fauxpas konnte seine Stellung nicht mehr verkraften. Also saßen wir erstmal etwas bedröppelt vor dem leeren Analysebrett. Aber was solls, drei Partien laufen ja noch. Kaum eine Stunde später kommt auch schon Jannik aus dem Spielsaal gelaufen. Ihn störte zunächst nur ein Springer (noch ok), dann schließlich aber auch noch ein zweiter (schon zu viel). Schwups war der Läufer weg und damit auch der schön herausgespielte Eröffnungsvorteil. Einige Züge stemmte Jannik sich noch gegen das Unvermeidbare, musste aber schließlich auch hier eine Niederlage für uns quittieren.
Kaum fertig mit der Analyse kommt auch schon der zerknirschte Karl rein. Jannik nett: „Wie konntest Du DAS noch verlieren?“, Arndt: „Zeich mal her.“ Und Tatsache, Karl hatte seinen Gegner glatt überspielt. Mit letzter Mühe konnte schließlich der weiße König Karls Angriffe entfliehen, nur um mitten auf dem Brett im Mattnetz zu landen. Leider konnte Karl das dreizügige Matt nicht entdecken und gewann stattdessen fünf(!) Bauern seines Gegners. Leider wurden dafür auch die Turmlinien geöffnet, die schließlich den Gegenangriff und das Matt erlaubt haben. Blieb nur noch Marvin als unsere letzte Hoffnung. Am Spitzenbrett konnte er sich nach misslungener Eröffnung in ein kompliziertes Doppelturmendspiel retten. Nach und nach konnte Marvin beide gegnerischen Türme tauschen (warum auch immer, aber wer Erfolg hat, hat meistens auch irgendwie Recht). So entstand schließlich überraschenderweise ein für Marvin vollkommen gewonnenes Bauernendspiel. Leider war auch er so überrascht, dass er diese einzügig ins Remis verdarb.
Zusammenfassen können wir aber, dass die Qualität zwar da ist, jetzt müssen wir nur noch die Ergebnisse abliefern. Morgen früh wird es gegen den Schachklub Johanneum Eppendorf wieder richtig schwierig (und ich hoffe auch ordentlich lang, ich wollte während der Runde ins Museum...).
U10 Kinderschachteam | Freitags, 17–18 Uhr |
Jugend-Spielbetrieb (10 bis 18 Jahre) | Freitags, 17–19 Uhr |
Erwachsenen-Spielbetrieb | Freitags, ab 20 Uhr |
Schachtreff | Dienstags, 19–22 Uhr |
Jeweils im Haus der Vereine, Marktstraße 23