Tobias Brockmeyer Wed, 08 Aug 2018 12:55:09
Eigentlich sind die Sommerferien ja „Schachfreie Zone“. Doch dieser Meinung war die Gruppe aus sechs Jugendlichen und Trainer/Betreuer Arndt, die an der Vereinsfahrt zum Hamburger Jugend-Sommeropen teilnahm, nicht.
Das Hamburger Jugend-Sommeropen wurde von uns bereits im letzten Jahr besucht und mal wieder startete die Reise am Lehrter Bahnhof, von wo aus wir über Hannover und Uelzen mit Nahverkehrszügen nach Hamburg fuhren. Ganz so langweilig war die Hinfahrt aber nicht, weil wir uns im Zug gut mit Kartenspielen (ja, hier noch kein Schach) und Gesprächen über Umlaute die Zeit vertrieben. Aus letzterem hat sich ergeben, dass ich in diesem Bericht das Wort Stauende verwenden sollte. Nur fiel mir leider kein sinnvoller Kontext ein, da wir ja mit dem Zug angereist sind.
In Hamburg angekommen, ging es erstmal zur Jugendherberge, die ungefähr 10 Minuten mit dem Bus vom Spielort entfernt lag. Um 16 Uhr saßen dann alle beim Hamburger Schachklub an den Brettern, denn dann begann die erste Runde. Besonders war in diesem Jahr, das der HSK Gäste aus Israel hatte, die auch im Turnier mitmischten, wobei das relativ untertrieben ist, wie wir später noch feststellen werden. Nach der Runde (übrigens mit 4½ aus 6 Punkten ein voller Erfolg) ging es in die Jugendherberge, wo uns im Kühlschrank Abendessen bereitgestellt wurde, da wir die Essenszeiten leider nicht einhalten konnten.
Die Abende waren geprägt von Spielen (wieder kein Schach, sondern Bluff, Kuhhandel und Arschloch, inzwischen Klassiker auf solchen Fahrten) und tollen Gute-Nacht-Geschichten von Arndt, zum Beispiel über die Entstehung der Soziologie.
In den folgenden Tagen sollte unbedingt ein Husaren-Denkmal besichtigt werden und wenn man für jede Erwähnung dieses Denkmals 10 Sekunden investiert hätte, dann wäre das wohl auch locker drin gewesen. Nicht zu vergessen: Es mussten ja jeden Tag zwei Runden absolviert werden. Das ging ganz schön auf die Ausdauer, vor allem bei der Hitze, die in Hamburg (und nicht nur dort) herrschte. Ein paar Ausnahmen gab es, so wurden zwei Partien schnell durch einerseits einen Einsteller in Zug 6 und im anderen Fall das Klingeln eines Handys entschieden (natürlich beides zu unseren Gunsten).
Am Samstagabend endete das Turnier und die israelischen Gäste wurden verabschiedet, vor allem aber bekamen (fast) alle teilnehmenden Lehrter Preise. Ich ging natürlich leer aus. Die besten Leistungen kamen aber aus Israel, weil so ziemlich die gesamte Turnierspitze von Israelis belegt war, die Gäste sind also völlig durchmarschiert durch das Open. Besonders stolz konnten Nils und Lukas das Turnier beenden, denn sie beendeten das Turnier bis DWZ 1400 auf Platz 1 und 3 (Nils ungeschlagen mit 6 aus 7). Im Hauptturnier spielte Thore (4½ Punkte) eine 2025er Leistung und Nico (4½), Philip (3½) und ich (3½) hielten ihre Zahl grob. Schachlich können wir also zufrieden mit uns sein und die Hamburger Jugendmannschaft hat bestimmt noch Angst vor uns.
Das Abendprogramm orientierte sich an den Programmen der Vorabende, nur war es diesmal etwas länger, eine Risikopartie mit überraschender Wendung wurde gespielt und natürlich wurde auch wieder eine Menge geblufft.
Am Samstagmorgen verließen wir die Jugendherberge gegen 10.15 und machten uns auf den Heimweg. Am Hauptbahnhof verpassten wir fast unseren Zug nach Uelzen, der sich hinter einem anderen, am gleichen Gleis haltendem Zug versteckt hatte. Der Rest der Reise verlief wieder wie die Hinfahrt mit Kartenspielen völlig ohne Langeweile. Am frühen Nachmittag endete die Reise dort, wo sie angefangen hatte. Und ich kam anschließend noch in eine Fahrzeugkontrolle…
U10 Kinderschachteam | Freitags, 17–18 Uhr |
Jugend-Spielbetrieb (10 bis 18 Jahre) | Freitags, 17–19 Uhr |
Erwachsenen-Spielbetrieb | Freitags, ab 20 Uhr |
Schachtreff | Dienstags, 19–22 Uhr |
Jeweils im Haus der Vereine, Marktstraße 23